Der Titel Meltdown bezieht sich auf die globale Entwicklung hin zu einem “Einschmelzen” von sozialen Systemen, traditionellen Arbeitsformen und Umgebungen, begleitet von der symbolischen Erosion von demokratischen Rechten und öffentlicher Partizipation im politischen Prozess. In dieser Situation scheint es notwendig und sinnvoll, Ideen von Denkern wie Debord (und anderen) "einzuschmelzen" um sie zu einer neuen gesellschaftlichen Strategie zu "resynthetisieren".
Für den Videoteil von Meltdown wurden einige Sequenzen aus einem Film Debords aus den 1970er Jahren digital bearbeitet und resynthetisiert. Dieses Verarbeiten von externen Filmteilen bezieht sich auf die Methode, welche Debord in seinen eigenen Filmarbeiten verwendete. Er nannte diese Technik « détournement »: eine (collagenhafte) Rekontextualisierung von verschiedenen Elementen aus Filmen, Werbung, TV etc. um neue Bildfolgen zu erzeugen und damit neue Einsichten für den Betrachter zu gewinnen.
Der Live-Musik Teil vom Meltdown reflektiert diese textuellen visuellen Elemente ohne dabei zu einer Untermalung des visuellen Parts zu werden. Die Musik soll ein Eigenleben entwickeln und durch die Erschaffung einer dichten akustischen Atmosphäre den Stimulus des Betrachters in signifikanter Weise erhöhen.
Bernhard Loibner Live-Elektronik, Processed Bass Guitar & Videoprojektion
Clementine Gasser Violoncello | Mikołaj Trzaska Saxophon, Bassklarinette
Komposition/Musik: Bernhard Loibner unter Mitwirkung von Clementine Gasser | Mikołaj Trzaska
In Kooperation mit musik aktuell - neue musik in nö 2008: MUSIK:MACHT:MEDIEN:
und dem Polnischen Institut Wien